Heute hats mich erwischt... Ich hatte in weiser Voraussicht beim Kauf der Street Machine Schwalbe Marathon Plus Reifen mitbestellt, da diese als besonders Pannensicher gelten. Auf meiner heutigen Tour jedoch konnte auch der Marathon Plus dem eindringen Gegenstand kein Paroli bieten.

Wie fast täglich bin ich heute zu meiner täglichen Runde aufgebrochen, als ich nach etwa 5km ein 'Klack' und ein merkwürdiges Schaben hörte. Als ich anhielt konnte ich jedoch nichts entdecken, also setzte ich meinen Weg fort. Auch das Schaben war nach dem Stop verschwunden. Etwa 500 Meter später vernahm ich dann ein 'Pfffffffff' und die STM fing das Schwimmen an. Mein erster Platten nach nicht mal 400 Kilometern. Bei der Inspektion des Rades konnte ich aber keine offensichtliche Fehlstelle entdecken, aber da noch Restluft austrat und das Geräusch aus Richtung Ventil kam, setzte ich die Suche nicht fort und vermutete einen Ventilabriss. Jetzt wusste ich auch, was ich vergessen hatte. Mein Werkzeug und Flickzeug lag zu Hause, aber es würde mir, sollte meine Vermutung zutreffen, keine Hilfe sein, weil ich noch kein Ersatzschlauch für das 26"-Hinterrad der STM besorgt hatte. Also schob ich mein Rad auf dem direkten Wege Heim. Zu allem Überfluss fing es sodann an zu regnen :(

Zu Hause angelangt habe ich das Rad ausgebaut und inspiziert. Ventilabriss.... Denkste! Ich habe einen etwa 4-5 cm langen Stahlnagel aus der Flanke des Reifens ziehen dürfen. Über den Hergang kann ich nur spekulieren. Ich vermute, der Nagel war Teil eines größeren Gegenstands. Eine Seite des Nagels zeigte eindeutige Scherspuren, so dass ich vermute, dass der Rest am Schutzblech abgeschert ist, nachdem der Nagel durch die Lauffläche eingedrungen und durch die Flanke wieder ausgetreten ist. Das würde die Schleifgeräusche erklären, die ich die paar Meter vorher vernehmen konnte.

Ich habe dann gleich einen neuen Schlauch, sowie noch je einen Ersatzschlauch für vorne und hinten gekauft, und die Panne behoben. Das Loch in der Flanke des Reifens ist deutlich zu sehen, aber ich habe mich entschieden, keinen neuen Reifen zu kaufen. Das ist schließlich ein Schwalbe Marathon Plus! Der muss das abkönnen ;) Auf jeden Fall werde ich die Situation beobachten. Sollte der Reifen doch größere Schäden davon getragen haben, werde ich einen neuen kaufen. Aber nicht vorher :)

Labels: Street Machine, Wartung/Reparatur

Das Wetter heute soll gut werden, ich hatte frei und so habe ich mich heute entschlossen, eine erste Probetour von Wolfsburg nach Salzgitter mit der STM zu unternehmen. Ich wollte die Wege entlang des Mittelland- und des Stichkanals nach Salzgitter erkunden. Schon beim Betrachten der Karte war mir klar, dass ich mit einigen nicht so gut zu befahrenden Wegen zu rechnen hatte. Aber so ein Liegerad soll ja auch im Alltag gut zu benutzen sein. Was bringt es also da, wenn ich wegen jeder Pfütze abstiege?

Generell ist die Anpassung an das Liegerad schon gut voran gekommen. Anfangs haben mir meine Knie ziemlich eindringlich klar gemacht, wenn es genug war, oder ich zu stark gedrückt habe. Wenig Druck auf dem Pedal, dafür eine höhere Kadenz. Das ist das Patentrezept, um schmerzende Knie zu vermeiden. Auch das Fahren selbst funktioniert wie von selbst. Starten und Anhalten, sowie das Kurvenfahren funktionieren schon ohne gesteigerte Konzentration. Ich kann mir mittlerweile nicht mehr vorstellen, weiter als bis zum Bäcker mit dem Upright zurück zu legen. Ich frage mich ernsthaft, warum sich diese Art des Radfahrens nicht durchsetzt. Die Vorteile überwiegen für mich ganz klar die Nachteile. Nun gut, man ist ein Hingucker auf einer Liege, aber wenn mehr Liegeräder unterwegs wären, würde sich auch das ändern.

Los ging es also... Ich saß um 8:00 im Zug nach Wolfsburg. Dort angekommen, sammelte ich mich noch kurz und dann ging es los immer am Kanal entlang. Die Tour zu beschreiben kann ich mir an dieser Stelle ersparen, denn es gibt ein Video davon :) Viel Spass beim Anschauen...





Distanz: 60,9 km
Fahrzeit: 4:29 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,6 km/h

Labels: Street Machine, Touren

12.04.2013 - 0 Kilometer

Ich fahre gerne Rad. Sehr gerne sogar. Leider bringt die Art des Fahrradfahrens, wie es die meisten von uns kennen, den einen oder anderen Nachteil mit sich. Jeder kennt das: grade dann, wenn die Tour landschaftlich besonders schön wird, richtet sich der Blick gen Boden, man rutscht unruhig auf dem Sattel hin und her und irgendwie kriecht ein unangenehmes Gefühl die Arme rauf. So schön die Strecke und so angenehm die Begleitung auch sein mag, man ist eigentlich immer mehr mit sich selbst beschäftigt. Mir ging das auch so, und ich war unzufrieden mit dieser Situation. Deshalb begab ich mich auf die Suche nach Alternativen.

Dann erinnerte ich mich an ein Vorkommnis Mitte der 90'er Jahre in Braunschweig. Ich war grade auf dem Weg zur Arbeit, als ein komisches Vehikel auf dem Radweg meinen Weg kreuzte. Gelb war es, der Fahrer nahm eine (für mich damals) ungewöhnliche Haltung ein und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen. Ein Liegerad.... sowas gibts???

An dieses Ereignis erinnere ich mich bis heute. Das sollte ich mal ausprobieren. Gesagt, getan. Ich organisierte mir einige Probefahrten auf verschiedenen Liegerad-Modellen. Die Vielfalt in diesem Bereich ist für ein - nach meiner Auffassung - Nieschenprodukt überwältigend. Es gibt Reiselieger, Tourenlieger, Rennlieger, Hochlieger, Tief(f)lieger ;), verkleidet, unverkleidet, teilverkleidet, mit Obenlenkung, mit Untenlenkung, mit zwei Rädern, mit drei Rädern, mit hoher oder gemäßigter Tretlagerüberhöhung (das Maß um den sich das Tretlager über dem Sitz befindet), Kurzlieger, Langlieger, und noch eine Menge mehr Attribute, aus denen man wählen muss, wenn man den Erwerb eines solchen Rades in Erwägung zieht. Deshalb war es erstmal wichtig, an Informationen zu gelangen. Eine der wichtigsten Informationsquellen war das Velomobilforum, ein Forum rund um die orthopädisch gesunde, human-motorisierte Fortbewegung. Man findet dort alles, was man wissen muss zu Velomobilen, Liegerädern und den immer beliebter werdenden Trikes: Hier werden sie geholfen :)

Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass ich mir zunächst darüber klar werden musste, was ich mit einem Liegerad machen wollte. Liegeräder sind, das musste ich relativ schnell einsehen, recht spezielle Gefährte für recht enge Einsatzgebiete. Deshalb stellte ich eine Liste auf, was das voraussichtliche Einsatzgebiet meines Liegerads sein sollte:

• Pendelstrecken zur und von der Arbeit
• Tages- und Wochendtouren
• Die eine oder andere Radreise über mehrere Tage

Die Street Machine fabrikneu und glänzend auf einer Brücke über die Innerste

Hildesheim - Salzgitter: Überführungsfahrt

Distanz: 36,5 km
Fahrzeit: 2:42 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,8 km/h

Labels: Street Machine